Jahrespressekonferenz des BSH - Sturmfluten, Windparks, Innovationen

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Im Oktober 2023 richtete die schwerste Sturmflut seit 1872 an der deutschen Ostseeküste schwere Schäden an. (Foto: C. Schneider)
Foto: Pantaenius Versicherungen

In seiner Jahrespressekonferenz am 12. März wies das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) daraufhin, dass es sich einer Vielzahl von Herausforderungen wie dem Meeresspiegelanstieg, zunehmenden Sturmfluten, Unterwasserschall und der Förderung von Nachhaltigkeit und Autonomie in der Schifffahrt stellen muss. Ein wichtiger Fokus liegt auf dem fortlaufenden Ausbau der Offshore-Windenergie, getrieben durch die Ausbauziele der Bundesregierung, sowie auf der Vorbereitung eines Paradigmenwechsels in der nautischen Navigation. Das BSH ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland und ist zuständig für die Schifffahrt, den Meeresschutz, Meeresvermessung, maritime Ressortforschung u.v.m..

Sturmfluten: Häufung und historische Ausmaße

In der Saison 2023/2024 verzeichnete das BSH an der Nordsee eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Sturmfluten, einschließlich zwei schwerer Fluten. Die sehr schwere Sturmflut an der Ostsee im Oktober 2023 erreichte die höchsten Wasserstände seit 1872 und zeichnete sich durch ihre Dauer und Intensität aus. Trotz bisher keiner signifikanten Änderungen in der Häufigkeit und Stärke von Sturmfluten, könnte der Meeresspiegelanstieg das Risiko zukünftig erhöhen.
Ein BSH-Bericht warnt vor vermehrten Sturmflut-Wetterlagen gegen Ende des Jahrhunderts bei ausbleibenden Klimaschutzmaßnahmen. Immerhin gab es auch einen positiven Aspekt: Sturmtiefs brachten salzreiches, sauerstoffreiches Nordseewasser in die sauerstoffarmen Bereiche der Ostsee, was potenziell positive Auswirkungen auf den regionalen Sauerstoffmangel haben könnte.
2024 feiert der Sturmflutwarndienst der Nordsee sein 100-jähriges Bestehen. Zudem war 2023 für die Nordsee das drittwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, was die fortlaufenden Veränderungen im Meeresklima unterstreicht.
Die internationalen Programme Copernicus und Argo-Programme, an denen das BSH beteiligt ist, liefern wertvolle Daten über den Zustand der Meere und tragen zum Verständnis des Klimawandels bei. Die Ergebnisse sind grundlegend für die Entwicklung von Strategien zum Schutz der maritimen Umwelt und der Biodiversität.

Offshore-Windenergie, autonome Schifffahrt, Vermessung und Sicherheit

Der Flächenentwicklungsplan für Offshore-Windenergie wird fortgeschrieben, um die ambitionierten Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Gleichzeitig unterstützt das BSH Innovationen in der autonomen Schifffahrt, um die maritime Wirtschaft nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
Die regelmäßige Vermessung der Meeresböden durch das BSH ist entscheidend für die Sicherheit und Effizienz der Seefahrt. Die Einführung dynamischer Seekarten wird zukünftig eine optimierte Navigation ermöglichen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Weitere Infos auf der Website des BSH finden Sie HIER


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