Aus allen Teilen Deutschlands waren am 9. März die Leiter der 15 regionalen Prüfungsausschüsse (PA), DMYV-Präsident Frank Dettmering , DMYV-Vizepräsident Gisbert König, der auch Leiter des DMYV-Referates Führerscheinwesen ist, Mitglieder des Referates, sowie Mitarbeiter der DMYV-Geschäftsstelle zur jährlichen Tagung der PA-Leiter nach Magdeburg angereist, um sich über Neuigkeiten, Änderungen und Aktuelles in Bezug auf die Organisation und Durchführung der Prüfungen zu den Führerscheinen und Befähigungsnachweisen im Bereich der Sportschifffahrt auszutauschen.
Organisation und Durchführung von Prüfungen
Ein zentrales Anliegen der Tagung war der Austausch über Neuerungen und aktuelle Herausforderungen bei der Organisation und Durchführung von Prüfungen für Sportbootführerscheine und Befähigungsnachweise. In Deutschland sind der Deutsche Motoryachtverband und der Deutsche Segler-Verband von dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit der Abnahme dieser Prüfungen beauftragt. Unter der Leitung von DMYV-Vizepräsident Gisbert König konzentriert sich das Referat „Führerscheinwesen“ auf die Koordination dieser essenziellen Aufgabe des Verbands, deren hoher Stellenwert durch die Teilnahme von DMYV-Präsident Frank Dettmering an der Tagung unterstrichen wurde.
Zentrales Führerscheinregister
Ein Punkt der Tagung war die Vorstellung der Fortschritte bei der Einrichtung eines zentralen Registers für Sportbootführerscheine bei der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS). Die Implementierung eines solchen Registers, das mehr als sechs Millionen Führerschein-Datensätze zentral verwalten soll, erforderte eine intensive Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Verbänden, dem Ministerium und den Bundesbehörden.
Digitalisierung und Onlinezugangsgesetz
Die Tagung widmete sich ebenfalls der Digitalisierung im Bereich der Prüfungsanmeldung. Ab dem Frühjahr 2024 wird es möglich sein, Anträge für Prüfungen online über das Bundesportal zu stellen. Diese Neuerung ist ein direktes Ergebnis der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes und zielt darauf ab, die Verwaltungsprozesse für Bürgerinnen und Bürger zu vereinfachen.
Kleinschifferzeugnis und neue Verordnungen
Ein weiteres diskutiertes Thema war die Überprüfung des Kleinschifferzeugnisses, das als Befähigungszeugnis für gewerblich genutzte Sportboote und kleine Wasserfahrzeuge dient. Angesichts der Kritik an der aktuellen Regelung, die u.a. auch Führerschein-Ausbilder betrifft, wird eine ggf. notwendige Überarbeitung durch das Ministerium geprüft. Zudem wurde ein Entwurf zu einer neuen Sportschifffahrts-Verordnung angekündigt, der aber noch Diskussionsbedarf zwischen DMYV, DSV und dem BMDV aufzeigt.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Prüfungsstandards
Die Tagung beleuchtete auch die rechtliche Stellung der Prüfer. Gerhard Militzer, Verbandsjustiziar und Leiter der Führerscheinabteilung des DMYV, unterstrich die Bedeutung der Zuverlässigkeit der Prüfer. Unregelmäßigkeiten bei der Prüfungsabnahme werden seitens des DMYV grundsätzlich nicht toleriert, was die hohen Standards und die Integrität der Prüfungsprozesse sicherstellt. Ungünstige Wetterverhältnisse erfordern ggf. einen Nachhol-Termin, auch wenn das für die Teilnehmer erhöhte Kosten und zusätzlichen Aufwand bedeutet. Ein Aspekt, der in der Natur des Wassersports liegt, auf den Neubewerber hingewiesen werden sollten.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Die Tagung bot nicht nur eine Plattform für den Austausch von Informationen seitens des DMYV, sondern diente auch der Rückmeldung der PA-Leiter aus der täglichen Praxis und der Diskussion über technische und praktische Aspekte währen den Prüfungen, wie beispielsweise die Art der Durchführung eines korrekt gefahrenen MOB-Manövers, oder Möglichkeiten des E-Learnings.
Die nächste Jahres-Tagung der PA-Leiter des DMYV ist für den 1. März 2025 in Lübeck geplant.
